Antike Blankwaffen ME FECIT SOLINGEN
Degen eines niederländischen Offiziers, wohl deutsch/Solingen datiert 1655. Zweischneidige Klinge mit Mittelgrat und beidseitiger, feiner Strichätzung mit Datierung "ANNO 1655" und Spruch "SOLI DEO GLORIA" zwischen Rankenmedaillons und "Säbelhand". Bügelgefäß mit vorderseitig eisengravierten und geschnittenen Griffbügeln und leicht s-förmiger Parierstange mit eingerollten Knäufchen. Vorderseitig hochgezogenes, dreieckiges und fein gelochtes Stichblatt und rs. kleines gelochtes Stichblatt mit Daumenring. Feine spiralgedrehte, abgestufte Eisendrahtwicklung mit Türkenbünden. Der abgeflachte Knauf herzförmig mit Knäufchen. Länge 111cm. Z 2 Schönes Exemplar mit Gefäß vom niederländisch-schwedischen Typ und typisch dekorierter Klinge eines unbenannten Solinger Klingenschmieds. Vgl. Heribert Seitz, Blankwaffen II, Seite 41. Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung. A Dutch officer's rapier with double-edged blade, probably German/Solingen, dated 1655
Degen mit Antennenknauf, deutsch/Solingen um 1600-1620. Blanke Sechskantklinge mit dreifach kannelierter Fehlschärfe und dreifacher Hohlkehlung mit beidseitiger Inschrift "WEILM KLEIN" im ersten Viertel, Einfassung mit Linien- und Punktdekor, zu Beginn kreuzförmige Klingenzier und vorderseitig kupfertauschierte Hirschstangenmarke. Blankes, eisernes Gefäß mit s-förmiger Parierstange, vorderseitig gegratet rückseitig gerundet, die Knäufchen gelocht und geschnitten. Vorderseitiger Parierbügel mit Querspange und zwei Eselshufe, rs. kreuzförmig zusammen laufende Querspangen mit zentralem, eckigem Baluster. Unterseitig zwei unterschiedlich geformte und durchbrochen gearbeitete Stichblätter mit Kreisaugendekor. Gedrehte Messingdrahtwicklung mit Türkenbünden. Antennenförmig gearbeiteter Knauf mit mittigem Knäufchen, die Enden nach innen eingerollt geschnitten. Länge 113cm. Z 2 Gute Qualität und schöne Erhaltung dieses seltenen Degentyps. Fünf Vergleichstücke finden sich im Bestand des Bayerischen Armeemuseums Ingoldstadt, zwei Exemplare mit ebenfalls abgeflachtem Knauf, ein Exemplar mit gleichem Klingenschmied. Vgl. A. Weyersberg, Solinger Schwertschmiede, Seite 27f und Seite 77. Und bei Seitz, Blankwaffen I, Seite 328 ein Exemplar mit abgeflachtem Antennenknauf. Deutsches Klingenmuseum Solingen, Führer durch die Sammlung 1991, Seite 58. A very fine militray rapier sword German/Solingen, circa 1600-1620
Degen niederländischen Typs, wohl deutsch/Solingen datiert 1643. Zweischneidige Klinge mit Mittelgrat, seitlich leicht hohlgekehlt und beidseitige, beriebene Zierätzung mit Inschrift "PETER MUNICH" (.. und wohl MEFECIT SOLINGEN) über Bischofsmarke im Oval und deutschem Sinnspruch. Griff mit eiserner, vorderseitig gegrateter und s-förmiger Parierstange. Vorderseitiger Parierring mit fein gelochtem Stichblatt und rs. Daumenring. Qualitätvolle Messingdrahtwicklung mit Türkenbünden. Abgeflachter Kugelknauf mit Knäufchen. Länge 108cm. Z 2- Klassische knechtische Qualität mit bekanntem Solinger Klingenschmied. Vgl. A.Weyersberg, Solinger Schwertschmiede, 1926, Seite 32. Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung.
Degen von Peter Wundes, deutsch/Solingen um 1650. Zweischneidige Klinge mit bis zum Ort laufender Mittelkehlung und beidseitiger Inschrift "PETER WUNDES MEFECIT SOLINGEN" zwischen Reichsapfelmarken und Kreuzmarken. Gefäß vom niederländisch-schwedischem Typ mit beidseitig eisengraviertem und geschnittenem Knauf und s-förmiger, abgeflachter Parierstange. Vorderseitiger Parierring mit fein gelochtem Stichblatt und rs. offener Parierring mit Daumenring. Feine gedrehte Messingdrahtwicklung mit Türkenbünden. Der abgeflachte Knauf leicht herzförmig mit Knäufchen. Sammlungsmarke. Länge 102cm. Z 2 Gute Qualität mit bekanntem Solinger Klingenschmied. Vgl. A.Weyersberg, Solinger Schwertschmiede, 1926, Seite 57 und 62. Und bei Hanns Haedeke, Menschen und Klingen, Seite 68. H. Seitz, Blankwaffen II, Seite 39f. Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung. A double-edged rapier by von Peter Wundes Germany Solingen, circa 1650
Degen, deutsch/Solingen um 1630. Zweischneidige, etwas korrodierte Klinge mit Mittelgrat und beidseitiger, beriebener Zierätzung mit Rankendekor und zentralem Fürstenbildnis mit Titel. Auf der kantigen Fehlschärfe beidseitig tief eingeschlagene Meistermarke (wohl JACOB BRACH in Solingen, undeutlich erkennbar, vermutlich die Marke "sitzender König"). Eisengeschnittenes und graviertes Gefäß mit s-förmiger Parierstange von ehemals schwer versilberter, außerordentlicher Qualität, die Silberplattierung nur noch in wenigen Resten vorhanden. Kleiner und größerer übereinander liegener Parierring mit fein gelochtem Stichblatt, rückseitig asymmetrisches, fein gelochtes Stichblatt. Feine Eisendrahtwicklung mit vertikaler Vertiefung und Türkenbünden. Birnenförmiger, facettierter Knauf mit Knäufchen ebenso verziert. Länge 114cm. Z 2-3 Seltener Typ mit asymmetrischem Stichblatt und bekanntem Solinger Klingenschmied, ehemals schwer versilbert. Vgl. A. Weyersberg, Solinger Schwertschmiede, Seite 15 und 79. H. Seitz, Blankwaffen II, Seite 34. A. Geibig, Gefährlich und Schön, Seite 82. Norman, The Rapier and the Small-Sword, Seite 143. Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung.
Degen, deutsch/Solingen um 1640-50. Zweischneidige Klinge mit Mittelgrat und beidseitiger, stellenweise beriebener Ätzung der ovalen Herstellermarke "CORNELIUS WUNDES - MEFECIT SOLINGEN" mit Kopfbüste eines Gauklers zwischen Rankendekor. Eisengeschnittenes bzw. gefeiltes, gegratetes Bügelgefäß mit gut sichtbaren Resten einer originalen Feuervergoldung. Vorderseitiger Parierbügel mit kannelierter Ziernodi und rs. Daumenring auf geschwungenem Bügel. Diamantierter Knauf mit Knäufchen. Feine, gedunkelte Messingdrahtwicklung mit Türkenbünden. Patina. Länge 110cm. Z 2- Gute Qualität mit Solinger Klingenschmied und seltener Erhaltung einer Feuervergolung aus dieser Zeit. A.Weyersberg, Solinger Schwertschmiede, 1926, Seite 57 und 79. H. Seitz, Blankwaffen II, Seite 78/83. Boccia, Museo Stibbert a Firenze, Katalog Nr. 305ff.
Einzelne Klinge zum Schalenrapier, deutsch/Solingen um 1640. Homogen vierkantige und spitz zulaufende Stichklinge mit allseitiger Inschrift "IHN SOLINGEN" und kantiger Fehlschärfe mit einseitiger Meistermarke ("Handsäge" im ovalen Perlkranz). Lange Angel. Länge 114,5cm. Z 2 Gute Qualität. Vgl. Heribert Seitz, Blankwaffen II, Seite 129f. Anmerkung: Diese Art von Klingen waren typischerweise in Schalenrapieren als Duellwaffe verbaut, deren Stichblätter tellerförmig oder niedrig schalenförmig waren. A blade for a cup hilt rapier, inscribed both sides "IHN SOLINGEN", oval maker's mark on ricasso, good quality, German/Solingen, circa 1640
Rapier mit Pfauenfederndekor, deutsch/Solingen um 1600. Lange, zweischneidige Klinge mit kantiger Fehlschärfe und kurzer eingerahmter Mittelkehlung mit beidseidiger Inschrift "IOHANIS BERGH MEFECIT - IOHANIS BERGH SOLINGEN" und Klingenzier. Das eisengeschnittene und fein gepunzte bzw. gestichelte Gefäß mit s-förmiger Parierstange und mittig eingezogenem Parierring mit Eselshufen, vorderseitig mit ganzflächig fein ausgeführtem sog. Pfauenfederndekor. Rückseitig kleines muschelförmiges Stichblatt mit herzförmiger Spange. Feine, gedrehte und kombinierte Messingdrahtwicklung mit Türkenbünden. Pflaumenförmiger Knauf mit Knäufchen ebenso verziert. Länge 118cm. Z 2 Schönes und qualitätvolles Rapier mit Solinger Klingenschmied. Das Gefäß mit dem Pfauenfederndekor aufgrund mehrerer Literaturangaben als Schmuckzier dem österreichischen Haus Habsburg (siehe Stammwappen der Habsburger mit Helmzier um 1340) zu zurechnen. Vgl. A. Weyersberg, Solinger Schwertschmiede, Seite 10. Seitz, Blankwaffen II, Seite 37. Dt. Klingenmuseum Solingen, Führer durch die Sammlung 1991, Seite 58. Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung. A very fine rapier Germany Solingen circa 1600.
Schwert für Fußknechte oder Rondartschiere, deutsch/Solingen um 1640. Sog. Solinger Hiebschwert. Breite, zweischneidige Klinge mit Spitze und flacher, kurzer Doppelkehlung mit zweifacher Inschrift "DOMINI" zwischen Klingenzier (Punkte und Kreuze). Dreifach flach kannelierte Fehlschärfe, beidseitig eingeschlagene Meistermarke im Stil der Toledo-Meistermarken. Griff mit s-förmiger Parierstange und eingeschnittenen Endstücken, vs. großes muschelförmiges Stichblatt, rs. kleines Stichblatt mit Fingerring. Feine Eisendrahtwicklung mit Türkenbünden. Birnenförmiger Knauf mit Knäufchen. Patina. Länge 87cm. Z 2- Vgl. Artikel Dite/Seifert im DWJ, 1981, Heft 5, Seite 704. Dieser Typ kommt genauso auch mit Solinger Inschrift vor. Vgl. E. Wagner, Hieb- und Stichwaffen, Seite 174. Dufty, European Swords and Daggers in the Tower of London, Tafel 35d/41b. Möglicherweise Einsatz solcher Hiebschwerter bei Rondartschier-Truppen.
Stossdegen, deutsch/Solingen und Niederlande um 1600. Zweischneidige Klinge mit Mittelgrat, spitz zulaufend. Kantige, doppelt gekehlte Fehlschärfe mit beidseitig zweifach eingeschlagener Meistermarke des Springenden Hirsches im Kreis (MEVES BERNS in Solingen). Griff mit beriebener Originalschwärzung und eiserner, abgebogener Parierstange. Vorderseitig großer Parierring mit darunterliegender, herzförmig durchbrochener Parierscheibe, Eselshufe und rs. gekreuzte Querspangen. Qualitätvolle Messingdrahtwicklung mit Türkenbünden. Abgeflachter Knauf mit Mittelgrat und zweifacher Lochung, Knäufchen. Länge 112cm. Z 2- Klassische Qualität mit Meistermarken eines bekanntem Solinger Klingenschmieds. Ein gleiches Exemplar befindet sich im Magazin des Koninklijk Nederlands Leder-en Wapenmuseum (früher in Delft). Vgl. A.Weyersberg, Solinger Schwertschmiede, 1926, Seite 11/12 und 80. H. Seitz, Blankwaffen I, Seite 334ff. Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung.