Antiquitäten - Antiquities
Freimaurer-Schwert mit Scheide, USA um 1900. Zweischneidige, gegratete Klinge mit beidseitigem langem Ätzdekor (u.a. Kampfszene, Ranken, Reiter, Waffentrophäen) und mittig Name "Amstrong", Fehlschärfe mit Hersteller aus Cincinnati USA. Griff mit Helmknauf, schwarze Hilze mit vs. eingelegtem Kreuz, reich verzierte und durchbrochene Parierstange mit Kreuz über Krone. Vernickelte Metallscheide mit prunktvollen, reich reliefierten und verzierten Beschlägen, teils emailliert, mit erhabenen Waffentrophäen und Kreuzen. GL. 98cm. Z 2 Gute Qualität und Zustand. A fine freemason's sword with etchings, Cincinnati USA, circa 1900
Gerichtsbarkeit: Hand- und Fußfesseln 17./18. Jahrhundert. Vier Teile. Einzelne Hand- oder Fußfessel mit großer, eisengeschmiedeter Schelle, aufklappbar. Kreuzförmig durchbrochene Steckkappe mit durchgezogener, schwerer Befestigungskette. Stangenfessel mit Vorhängeschloß, deutsch 16./17.Jahrhundert, Schmiedeeisen, zwei halboffene Handschellen mit Querstange zum Durchziehen und einseitiger Ringöse für das einzuhängende Dreiecksschloß (Schlüssel fehlt, Bogen offen). Schwere Fußfessel mit zwei Schellen und kräftiger Verbindungskette (Länge 65cm). Ein schmiedeeisernes Brenneisen mit Holzgriff (Länge 37cm), runde Siegelfläche mit vier Querstegen. Altersspuren. Z 3
Gerichtsbarkeit: Richtschwert, im deutschen Stil des 17.Jahrhundert. Qualitätvolle Arbeit aus der Zeit des Historismus. Breite, zweischneidige Klinge mit abgeflachter Spitze und beidseitig kurzer, flacher Kehlung, Marke. Beide Seiten mit Justiz-Symbolen in Form eines Galgens und Rad mit Sinnsprüchen "Ich thu Dich richten Schneller - Gott bewaht Dich for der hoelle". Waagrechte, gerundete Parierstange und Kugelknauf in Eisen, beledertes Griffstück mit Messingmanschetten. Länge 107cm. Altersspuren, Patina. Z 2-3 An executioner's sword, in the German style of the 17th century.
Schutzwaffen und Rüstungen - Antique Armour
Barbuta in der Mailänder Form des 15. Jahrhundert. Einteilige Glocke mit niedrigem Mittelgrat, der T-förmige Gesichtsausschnitt mit aufgenieteter mehrlagiger Randeinfassung. Zum unteren Randbereich hin leicht ausgestellt, rückseitig leichter Spitz, der umlaufende Rand gebörtelt. Mittig laufende Futternieten. Korrodierte, dunkle Oberfläche mit mehreren kleineren Durchrostungen. Die Helminnenseite offenbar größtenteils gereinigt und von der Verkrustung befreit. Höhe 29cm. Z 3-4 Fertigungszeit nicht bestimmbar, möglicherweise aus dem 18./19. Jahrhundert. Formschön gearbeitete Barbuta in der klassischen Form. Vergleichbare Helme finden sich in mehreren Museen, u.a. in der Wallace Collection in London und in der Armeria Reale in Turin. A barbuta in the Milanese design of the 15th century, date of make uncertain but maybe made in the 18th/19th century.
Birnhelm in hoher Form, deutsch oder Italien um 1580. Einteilig geschmiedete, gegratete Glocke mit kleinem Spitzfortsatz. Umlaufende abgestufte Krempe mit gebörteltem Rand. Umlaufende Löcher für Futternieten. Innen gut sichtbarer Hammerschlag. Schöne Form. Patina. Z 2 An Italian or German cabasset or morion in the Spanish fashion, circa 1580.
Birnhelm mit Dekorätzung einer Trabantengarde, Norditalien um 1570. Einteilig geschmiedete, gegratete Glocke mit kleinem Spitzfortsatz. Leicht abfallende, umlaufende Krempe mit gebörteltem Rand. Die Glockenaußenseite vollständig mit qualitätvollem Ätzdekor, unterteilt in vier Segmente mit figuralen Dekormedaillons unter Blattranken, einfaßt von Bordüren mit floralen und kordelartigen Bändern. Umlaufende eiserne Futternieten. Innen mit klassischem Hammerschlag und zwei alt bearbeiteten Fehlstellen. Gute Qualität. Z 2 Sehr ähnliche Exemplare im Museum Poldi Pezzoli, Mailand, siehe Armeria 1, Seite 249-250, Nr. 218 und 219. A rare and fine Italian guard cabasset of good quality with the entire skull adorned with quality etchings, circa 1570.
Birnhelm mit originalem Innenfutter, deutsch um 1600. Geschwärzte, zweiteilig geschmiedete, gegratete Glocke mit kleinem Spitzfortsatz. Umlaufende Krempe mit gebörteltem Rand. Alte Futternieten. Doppellöcher für eine Federbuschtülle. Innen gut sichtbarer Hammerschlag und das wattierte Sackleinenfutter mit eingefasstem Rand, beschädigt, Altersspuren. Anhängend die originalen Wangenklappen mit abgestuften Rändern und gleichartigen Futternieten, eine Wangenklappe mit einem fast gelösten Leinenfutter. Am Rand alte Inventarnummer. Klassische Form. Patina. Z 2 Birnhelme bzw. Schützenhauben mit dem originalen Innenfutter sind selten. A German cabasset with cheek pieces and original lining circa 1600-1620
Birnmorion, Norditalien 2. Hälfte 16. Jahrhundert. Blank. Einteilig getriebene Glocke mit direkt herausgeschmiedetem, schräg abstehendem Dornspitz und umlaufender Krempe, vorn und hinten spitz hochgezogen, gebörtelter Rand, eiserne Futternieten. Innen gut sichtbarer Hammerschlag, der zentrale Bereich des Dornspitz zur Stabilisierung verfüllt. Z 2 Anmerkung: zu Stücken mit diesem groß ausgeformten Helmspitz siehe Museo Poldi Pezzoli Mailand, Katalog Armeria I, Seite 245. A Northern Italian peaked morion, 2nd half of the 16th century.
Ein Paar Armzeuge zum Harnisch, deutsch oder Norditalien um 1560. Blank. Fünffach geschobene Oberarme mit Riemenschnalle für die Befestigung an der Halsberge. Geschlossene, drehbare Oberarmröhren mit Armkachel und geschlossene, aufklappbare Unterarmröhren. Innenseitig stellenweise Hammerschlag sichtbar. Glatte, gebörtelte Ränder. Möglicherweise restauriert. Eiserne Nieten. Z 2. A pair of German or Northern Italian arm defences for suit of armour, circa 1560
Ein Paar Hentzen, deutsch oder Norditalien um 1560. Geschlossene, blanke Stulpen mit gebörteltem, glatten Rand. Fünffach geschobener Handrücken mit erhabenem Knöchelwulst. Anscharnierte geschobene Daumen, mehrfach geschobene Finger (restaurierte Belederung). Leichte Altersspuren. Z 2 A pair of German or Northern Italian gauntlets circa 1560
Ein Paar komplette Beinzeuge, deutsch Mitte 16.Jahrhundert. Blank. Mittig gegratete Dichlinge mit zwei oberseitigen Schüben und erhabenen Bruchkanten. Vierfach geschobene Kniestücke mit Flug und vertiefer Randzierleiste und geschnürltem Rand. Anscharnierte, bewegliche Innenleisten mit Lederriemen. Eisenkopfnieten. Zweiteilig geschmiedete, gegratete Unterschenkelröhren, im Scharnier aufklappbar mit zentralem Drehstift zum Einhängen der Dichlinge. Gut im Ablauf bewegliche Schuhe mit neunfach geschobenen Füßen, der vorderste Schub mit gravierter Zierleiste, die Ränder abgestuft und eingekerbt. Patina. Z 2. A pair of complete armour legs, greaves and sabatons, German, mid 16th century
Eisernes Rundschild einer Stadt- oder Trabantengarde, Norditalien 16. Jahrhundert. Eisengeschmiedetes, leicht gewölbtes Rundschild mit alter Schwärzung. Mittig facettierter Dornspitz auf vergoldeter Sternunterlage. Der gebörtelte und geschnürlte Rand mit beidseitig alter, etwas beriebener Vergoldung. Umlaufend vergoldete Messingkopfnieten, rückseitig das offenbar originale Lederfutter mit etwas Altersspuren. Sehr gut assoziierte lederne Tragegriffe an blütenförmigen Befestigungsnieten. Zwei eiserne Halteringe für einen Trageriemen (wohl am Sattel). Durchmesser 53cm. Z 2 Gute gehobene Qualität. A blacked iron round shield of a city guard or trabant guard, gilt rim, apparently original leather lining, Northern Italy, 16th century.
Ellbogen-Kachel, Wangenteil und Nackenschub einer Sturmhaube, deutsch oder Italien 16.Jahrhundert. Drei Teile. Eisen geschmiedet. 1) Einteilig geschmiedete, einzelne Ellbogen-Kachel eines geschlossenen Armzeugs, deutsch um 1550 mit vertieft getriebener Randleiste und gebörteltem, geschnürltem Rand. Innen originale Befestigungsriemen. Patina. 2) Rechtes Wangenteil einer Sturmhaube, die im Kinnbereich mittels Haken geschlossen wird. 3) Dazu ein abschließender Nackenschub mit gebörteltem, geschnürltem Rand und versenkt getriebener Zierleiste. Patina. Z 2- Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung.
Geschlossener Helm für Kürassiere, Frankreich um 1620. Zweiteilig geschmiedete Glocke mit sternförmiger Scheitelplatte und kanneliertem Kugelknauf, im Nacken aufgenietet eine Federbuschtülle mit lilienartigen Durchbrechungen. Der Scheitel- und Stirnbereich aufwendig dekoriert mit geschnürlten Ziergraten, Linien und Kannelierungen, die sich im aufschlächtigen, spitzen Augenschirm fortsetzen. Aufschlächtiges Visier mit fein geschnürltem Augenwulst und gegratetem Mitteleisen, seitlich über der dreieckigen Mundöffnung aufwendig durchbrochen gearbeitet, unter anderem mit Herz- und Liliendekor. Hakensperre. Aufschlächtiges Kinnreff mit Hakensperre. Hals- und Nackenschutz vierfach geschoben mit Einkerbungen und Doppellinien verziert. Gebörtelte und geschnürlte Ränder. Doppelliniendekor. Eiserne Futternieten teilweise passend erneuert. Patina, Altersspuren. Z 2- Sehr gut gefertigter, klassischer Helm französischen oder flämischen Typs von mittelschwerem Gewicht, der in verschiedenen Formen bis etwa zum Ende des 30jährigen Krieges verwendet wurde. Es ist anzunehmen, dass der Helm ursprünglich geschwärzt war. A very fine elaborately decorated French cuirassier's close helmet with pierced visor and riveted gorget, circa 1620
Geschlossener Helm zum Plankengestech, süddeutsch um 1580. Einteilig getriebene blanke Glocke mit hohem, geschnürltem Kamm. Im Nacken doppelte Federbuschtülle. Jeweils Doppellochung für das Futterpolster. Aufklappbares Stirnschlup mit einteiligem Sehschlitz, geschnürltem Kammansatz und spitzem Augenschirm. Seitlich Aufschlagzapfen. Aufschlächtiges gegratetes Visier mit federgesperrtem Drücker an sternförmig geschnittenen Haltenieten, linke Seite mit neun Atemlöchern, rechte Seite mit aufklappbarem, kleinem Türchen. Aufschlächtiges gegratetes Kinnreff mit seitlichem, federgesperrtem Drücker. Der innere Rand leicht abgestuft mit gebörteltem und geschnürltem Rand. Lochungen für Futter bzw. zur Befestigung von Verstärkungsplatten zum Turnier. Halswulst mit geschnürltem Dekor. Schön erhaltenes, seltenes Original mit Altersspuren. Z 2 Provenienz: aus einer süddeutschen Industriellen-Sammlung. Vergleichbare Helme im Bestand des Metropolitan Museums of Art New York, im Kunsthistorischen Museum Wien, im Deutschen Historischen Museum Berlin vgl. Müller/Kunter, Europäische Helme, Seite 153, Nr. 50. Anmerkung: Plankengestech oder (neues) Welschgestech wurde eine Turnierkampfart zu Pferd genannt, bei der die berittenen Zweikämpfer aus dem Hochadel nach kurzem Anlauf beidseits entlang einer trennenden Plankenwand mit der stumpfen Lanze gegeneinander anritten. Verwendete Helme hatten oftmals in der rechten Visierseite einzelne Klappen oder kleine Türchen (Helmtürchen), die vom Träger mit einem kleinem Zugseil geöffnet werden konnten, um eine bessere Luftzufuhr zu erhalten. Zum Schutz des Trägers wurden zusätzlich massiv geschmiedete große Vorschnallbärte aufgeschraubt. Vergleiche hierzu die Arbeiten von David Topf, Jakob Topf (Innsbruck) und dem Augsburger Anton Peffenhauser. A very rare Southern German close helmet for the joust and tourney circa 1580, probably Augsburg.
Geschlossener Helm, deutsch Mitte 16. Jahrhundert. Zweiteilig geschmiedete Glocke mit halbhohem, geschnürltem Kamm. Sowohl zu Beginn als auch am Ende der Zweiteiligkeit überlappend geschmiedet. Im Nacken angenietete Federbuschtülle. Aufschlächtiger, spitzer und einteilig gearbeiteter Augenschirm mit schräg laufenden Augenschlitzen und seitlichem Hubknebel. Blütenartig geschnittene Scharnierrosetten. Aufklappbares, einteiliges Visier mit linksseitigen Atemlöchern, rechte Seite mit schrägen Schlitzen. Federsperre mit Drücker. Aufschlächtiges, einteilig geschmiedetes Kinnreff mit seitlicher Hakensperre. Die beiden zweifachen Hals- und Nackenschübe mit gebörteltem, geschnürltem Rand und vertieft getriebener Zierleiste. Eiserne Futternieten. Innenseitig Schmiede- und Treibspuren sichtbar. Altersspuren, Patina. Z 2-. A German close helmet forged in two overlapping parts, mid 16th century
Halbharnisch im schwarz-weißen Dekor, deutsch um 1580. Im schwarz-weißen Dekor mit erhaben getriebenen blanken Zierstreifen auf geschwärztem Grund. Sturmhaube mit zweiteilig geschmiedeter Glocke mit blankem Kamm, spitzem Augenschirm mit Württemberger Geweihstangen-Marke, vernietetem Nackenschub und anscharnierten Wangenklappen. Dreifach geschobene Halsberge mit vorderseitig eingeschlagener Württemberger Geweihstangen-Marke und anhängenden, fünffach geschobenen Oberarmen. Einteilig geschmiedete Brust mit halbhohem Tapul, eingesetzten Armausschnitten mit hoch gebörteltem Rand, kräftiger Halswulst. Riemenschnallen. Vernieteter Bauchreifen mit erneuerten Lederriemen und vernähtem Teilfutter an umlaufenden Doppellöchern. Ein Paar sechsfach geschobene Beintaschen mit Riemenschnallen und Lederriemen. Der Rücken mit angesetzten Taillenstücken und vernietetem geschweiftem Gesäßreif. Altersspuren. Die Doppellochungen entlang der Ränder dienten ursprünglich zur Befestigung eines Futters. Z 2-3 Ohne Ständer. A German half armour in black and white decor, circa 1580
Halsberge, deutsch oder Norditalien um 1560. Blank. Mehrteilig gefertigte Halsberge, im Scharnier zu Öffnen. Dreifach geschoben, oberster Schub mit gebörteltem Halswulst, die beiden oberen Schübe passend ergänzt. Seitlich vernietete Lederriemen für das zu befestigende Armzeug. Altersspuren. Z 2-. A German or Northern Italian articulated gorget, circa 1560