Geschütze - Belagerungswesen
Brandgeschoss für ein Katapultgeschütz, möglicherweise Ungarn 15. Jahrhundert. Länglicher Rundholzschaft mit verdicktem Kopfstück und aufgesetzter, vierflügeliger Spitze aus Schmiedeeisen. Um das Kopfstück mehrlagig kreuzförmig Hanfseil gewickelt, das mit Pech gestrichen war. Altersspuren. Patina. Länge 171cm. Z 2-3 Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung, mit Schwerpunkt Gotische Waffen. Nach unserer Meinung handelt es sich nicht um eine Schleuderlanze, sondern um ein seltenes Belegexemplar für Belagerungs-Brandgeschosse, wie sie aus der Spätantike für römische Ballista bekannt waren und möglicherweise in Mittelalter (Torsionsgeschütz) noch verwendet wurden. Die kleine Ausführung als Brandpfeile sind in verschiedenen Museumsbeständen erhalten geblieben. Zu Brandpfeilen bzw. Brandbolzen vergleiche u.a. Dr. Wegeli, Inventar der Waffensammlung Bern, IV. Feuerwaffen, Seite 41f, auch zu Bolzen für Wallarmbrüste. Zum Thema Büchsenpfeile siehe Wilfried Tittmann: Die Eltzer Büchsenpfeile von 1331–1333. In: Waffen- und Kostümkunde. Band 36, 1994. Auf der Burg Eltz, Rheinland-Pfalz, sind mehrere Büchsenpfeile aus dem 13.-15. Jahrhundert erhalten geblieben. An incendiary projectile for catapult, possibly Hungary 15th century.
Bruchstück einer eisernen Handbüchse, deutsch oder Innsbruck um 1390-1410. Aus einer eisengeschmiedeten, achtkantigen Handbüchse aufgrund einer Laufsprengung im Schuss entstandenes Teilstück mit kantiger Mündungskrone. Eingeschlagenes Zickzack-Muster. Kaliber circa 23cm. Ausstellungsfertig montiert auf Steinsockel. Länge Bruchstück: 8,5cm. Z 2- Schönes Belegstück
Byzantinische Handgranate 9.-11. Jahrhundert. Zapfenförmiger, dickwandiger Korpus aus dunkelbraunem Ton bzw. Keramik mit umlaufendem Kerbliniendekor. Einfüllloch mundförmig gearbeitet, bestossen. Höhe circa 15cm. Altersspuren. Z 3 Seltenes, frühes Exemplar. Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung stammend. Diese Exemplare wurden auch zur Zeit der Kreuzzüge verwendet und unterscheiden sich von den chinesischen Exemplaren durch Form und Dekor.
Historisches Modell eines Feldgeschützes aus der Zeit von Kaiser Joseph II. 1787. Abgestuftes Messingrohr mit Henkeln und Mündungwulst, freie Laufseele, vor dem Zündloch datiert "1787" und bekröntes Chiffre "J II.". Eisenbeschlagene Holzlafette mit schwarz-gelber Farbfassung und großen Speichenrädern. Höhenverstellbarer Keil mit Kurbel zur Justierung, mehrere seitliche Einhänghaken für Zubehör und zwei Rangiergriffe. Länge 41cm. Z 2 Gute formgenaue Arbeit aus dem 19. Jahrhundert. Altersspuren. Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung. Joseph II. war seit 1765 römisch-deutscher Kasier.
Kanonenkugel mit eiserner Fassung als Türgewicht, 16./17. Jahrhundert. Eiserne Rundkugel nachträglich mit schmiedeeisernen Bändern eingefasst und oberseitig mit schwerem Tragering versehen. Gesamthöhe 22cm. Altersspuren, Patina. Z 3 Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung. Vergleiche zwei Kanonenkugeln, die als Gewichte mit Ketten, angeschlossen an die Portaltür zur Altstadt von Kotor (Montenegro) dienen.
Konvolut von kleineren Kanonen- und Falkonettkugeln 16.-18.Jahrhundert. Rund 46 Stücke. Dabei drei "leichtere" Exemplare aus Schlacke mit 46mm und 42mm. Eine bleiartige Kanonenkugel, stark beschossen, im Kal. 60mm. Sieben verschiedene Falkonettkugeln in Eisen zwischen 30 - 40mm. Rund 35 Bleikugeln für Pistole und Muskete. Z 2-3
Konvolut von zwei Standböllern und Lauf einer Handbüchse 17./18.Jahrhundert. Verschiedene Ausführungen in Eisen mit rundem bez. eckigem Querschnitt und Sockelfuß und leicht schräg gebohrten Zündlöchern, Länge 13,5-16cm. Bei dem 3. Exemplar mit achtkantigem Lauf ohne erkennbarem Sockel oder Abstufung, mit senkrechtem Zündloch, könnte es sich um einen Lauf einer frühen Handbüchse bzw. Handrohr aus dem späten 15./frühen 16. Jahrhundert handeln. Länge rund 9cm. Altersspuren, Patina. Z 2-3 Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung
Luntenspieß, deutsch oder Frankreich 17./18. Jahrhundert. Zentrale, zweischneidige und wellenförmige Klingenspitze mit gebogenen Seitenarmen, Endstücke in Kopfform mit Klemmschraube zur Befestigung der Lunte gearbeitet. Rundtülle mit zwei Schaftfedern. Etwas korrodierte Oberfläche. Älterer Rundholzschaft. Länge 186cm. Altersspuren. Z 2-3 A German or French match pike, 17th/18th century