Antiquitäten - Antiquities
Konvolut von schmiedeeisernen Gerätschaften und Werkzeuge 16.-19. Jahrhundert. Sechs Teile. Dabei drei verschiedene Hippen bzw. Gerteln, davon zwei mit altem Holz- und Horngriff, teilweise Verzierungen. Länge 38-49cm. Ein Axtkopf, ein Feuerschläger, zwei verschiedene, dreiteilige Fleischer- oder Sturmhaken. Altersspuren. Z 2-3 Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung.
Reisekästchen für Geld und Dokumente, aus der Zeit der italienischen Renaissance. Rechteckige Holzschatulle mit aufklappbarem Deckel, allseitig außen mit reich verziertem, geschnittenem und geprägtem Leder bezogen und mit schmiedeeisernen Bändern belegt, vorderseitig Schloss mit Überfallriegel. Der Lederbezug detailliert mit reichhaltigem, qualitätvollem Tier- und Floraldekor verziert, die Deckelränder wellenförmig geschnitten. Innenseitig das naturbelassene, handbearbeitete Holz mit vier Fächern. Unterseite der Schatulle mit unverkleideter, handbearbeiteter Holzbodenplatte. Originaler, eiserner Schlüssel. Circa 42x39x13cm. Altersspuren, kleine Fehlstelle am rückwärtigen Lederrand. Z 2-3 Gute Qualität. Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung.
Spazierstock mit Knauf im Stil des Michael Maucher, deutsch um 1900. In der Art des berühmten Elfenbein- und Bildschnitzer Michael Maucher (1645-1701), Schwäbisch Gmünd. Die Knaufkugel überaus detailliert und fein gearbeitet im schwarz-weißen Reliefdekor, plastisch geschnitzt aus Bein, teilweise erhaben bzw. vertieft in Darstellung eines Kampfgelages dreier Wildschweine mit Bluthunden. Der hölzerne Stock mit silberner Manschette (gepunzt) und erhaben aufgelegtem Chiffre unter Fürstenkrone (eingerahmt von Hirschgeweih) und Metallschuh. Länge 94cm. Z 2+ Sehr schöne handwerkliche Qualität.
Steinschloss-Feuerzeug, deutsch oder Österreich um 1730. Gebogener Eisenkorpus mit Kugelfuß und zwei Standbeinen, eckiges Kastenschloss mit zentralem Hahn, seitlich aufklappbares Fach mit Verriegelung. Seitliche Halterung für Lunte. Außenliegender, intakter Schlossmechanismus mit seitlichem Abzug in Eisen. Länge 19,5cm. Z 2. Klassische Version in guter Erhaltung.
Totenschädel mit Zierbemalung, datiert 1691 und ein eisernes Femekreuz. Menschlicher, stark gedunkelter Schädel ohne Unterkiefer, die Schädeloberseite farbig gefasst mit Jahreszahl "1691" und Schriftzug "IHS" mit Kreuz, eingerahmt von blattartiger Floralzier (in der Art eines Siegeskranzes). Altersspuren, Patina. Z 2- Dazu ein schmiedeeisernes, rostiges Femekreuz mit eingeschlagener Ornamentik. 37x23cm. Z 3 Mit sakralem oder Femegericht Hintergrund, die Jahreszahl wohl zutreffend. Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung.
Trinkflasche aus aufwendig verziertem Kürbis, wohl Italien 17./18. Jahrhundert. Bauchiger runder Korpus aus allseitig fein verziertem bzw. graviertem, rötlichem Kürbis. Schauseitig zwei kämpfende Soldaten mit Schwertern (einer davon wohl ein römischer Soldat), rückseitig Darstellung einer Edeldame mit ihrem Mann und Tochter, umlaufendes Bandeau mit Blüten und Ranken. Qualitätvoll gedrechselte Schütte aus hellpoliertem Hirschhorn mit Holzstöpsel (graviert mit "JGR A D 1663". Höhe 22cm. Z 2 Sehr schöne Qualität
Vergoldete Gürtelschließe mit Silbereinlage. Ovale, leicht bauchige Schließe mit reichhaltigem Reliefdekor, Buntmetall vergoldet. Rand als Eichenlaubrelief, umlaufende Dekorbordüre mit verschlungenen Ranken, verschiedenen Tieren an Hunden, Wildschwein, Hirsch und Rehen. Mittig eingesetzt graviertes Silbermedaillon mit Darstellung eines ruhenden Jägers mit Gewehr und Hund in der Tracht des späten 18. Jahrhundert. Abmessung circa 8,5x11,5cm. Z 2 Sehr dekorativ
Wappenschild, deutsch oder Österreich aus der Zeit der Spätgotik oder Renaissance. Gut erhaltenes, farbig gefasstes Familien- oder Totenschild mit behelmten Familienwappen in aufwendiger Handwerksarbeit im Hochrelief gearbeitet. Die originale Fassung stellenweise berieben, größtenteils gut sichtbar. Das zentrale Schild mit grün gefasstem Fisch auf dunkelblauer Wasserwelle, überkrönt von dunkelbraunem Stechhelm mit Helmzier, Reste einer Vergoldung. Zwischen den Armen der Helmzier eine weitere Fischdarstellung. Seitlich eingerahmt mit mehrlagiger, verschlungener Floralzier. Rückseite glatt mit Bearbeitungsspuren und Aufhängung. Circa 67x45cm. Leichte Altersspuren. Z 2- Gute alte Qualität. Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung. A coat of arms shield, German or Austrian from the late Gothic or Renaissance period
Jagdliche Waffen und Armbrüste - Hunting Arms and Crossbows
Armbrustwinde, deutsch um 1700. Eiserne Winde mit seitlich offenem, rundem Kurbelgehäuse und Zahnstange mit Sehnenkralle. Bewegliche, geschmiedete Kurbel mit gedrechseltem Holzgriff. Auf der Rückseite Ringöse mit geflochtenem Hanfstrick. Länge circa 26cm. Z 2-. A German cranequin crossbow winder circa 1700
Besonderer Hirschfänger mit Damenminiatur und Silbermontierung, deutsch um 1750. Gekehlte Rückenklinge mit zweischneidiger Spitze und schmaler Rückenkehlung, Fehlschärfe und Klingenansatz mit beidseitig vergoldeter, qualitätvoller Zier- und Jagdätzung. Im Medaillon ein Hirsch bzw. ein Wildschwein dargestellt. Vorderseitig in der Fehlschärfe eingearbeitet ein handgemaltes Miniaturbildnis einer Edeldame (Höhe 14mm) hinter Glas. Der Griff mit silberner Montierung (Parierstange und Knaufkappe gestempelt), die Knaufkappe mit profiliertem Löwenkopf, gerillter und geschwärzter Horngriff. Länge 68cm. Z 2+ Gute Qualität in schönem Zustand. Provenienz: aus einer namhaften bayerischen Sammlung stammend. In dieser besonderen Einzelanfertigung selten im Handel. Im Bestand des Deutschen Jagdmuseums befindet sich so ein Hirschfänger mit Miniatur, siehe Karl Sälze, Schätze des Dt. Jagdmuseums München, Seite 63. A special German Hunting sword with miniature lady's portrait and silver mounting, circa 1750
Eiserner Spannhebel zur militärischen Armbrust, deutsch oder Schweiz 16. Jahrhundert. Sog. Geissfuss. Eisengeschmiedete, leichte gebogene Vierkantstange mit zweiarmigem, aufwärts gebogenem Gabelkopf und dahinter eingesetztem, beweglich gelagertem Paar Sehnenkrallen. Am anderen Ende aufgesetzter Holzgriff. Altersspuren, Patina. Länge circa 58cm. Z 2- Sehr seltenes Zubehör. Nach unserem Kenntnisstand eines der ganz wenigen im Handel aufgetauchten Exemplare. Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung. Vergleiche ein fast identisches Stück im Bestand der Waffensammlung des Museums in Basel, siehe Wegeli, Inventar, Band IV. Feuerwaffen, Seite 38-39, Nr. 2015. An iron spanner for a military crossbow, Germany or Switzerland, 16th century.
Gala-Hirschfänger mit Scheide, deutsches Kaiserreich um 1870. Volle, vernickelte Rückenklinge mit beidseitig reichhaltigem Ätzdekor mit verschiedenen Tieren, Wald, Trophäen und Jagddekor. Rückenätzung. Fehlschärfe mit Hersteller WKC. Geschwärztes Eisengefäß mit Parierstange, Stichblatt und Knaufkappe, der Griff aus Hirschhorn. Länge 48cm. Z 1-2 Dazu die dunkelbraune Lederscheide mit versilbertem, gestochenem Mundblech, verziert mit Ranken, geometischem Dekor und Wildschweinkopf. Ortblech fehlt. Z 2-.
Geätztes Blatt eines großen Bärenspießes mit Adelswappen, deutsch um 1600. Eisengeschmiedetes, breites Blatt mit beidseitigem Mittelgrat und sechseckiger kräftiger Tülle mit den Resten der originalen Nieten, seitlich dreieckige Aussparung zum Einsetzen eines eisernen Knebels. Das Blatt ist ganzflächig und allseitig mit feiner floraler Zier- und Rankenätzung verziert, der Rand durch eine Zierbordüre abgesetzt. Die Mitte bildet ein Wappenschild mit zehn Feldern, überkrönt von insgesamt 5 Ritterhelmen mit Turnierzier. Im Untergrund geschwärzt und leicht punktiert. Leichte Altersspuren. Länge 34,5cm. Z 2 Hochwertige Arbeit, möglicherweise aus Anlaß einer Hochzeit zweier Adeliger gefertigt. A very fine etched head of a great German bear spear with a coat of arms, circa 1600.
Hirschfänger mit Scheide, deutsch oder Österreich 19. Jahrhundert. Zweischneidige Klinge mit wellenförmig vertiefter Oberfläche, im ersten Drittel einschneidig mit gewelltem Rücken und kanneliert mit etwas verputzter Inschrift. Griff mit geschwärzter Holzhilze und eiserner Montierung mit muschelförmigem Stichblatt und Parierstange. Ergänzte, schwarze Lederscheide mit Metallbeschlägen. Länge 67cm. Z 2
Hirschfänger, deutsch um 1750. Rückenklinge mit zweischneidiger Spitze und schmaler Rückenkehlung, am Ansatz mit beidseitig qulitätvoller Zier- und Jagdätzung an Jagdhunden, Jäger und Wildscheinen und Hirsche. Reich profiliertes und verziertes Messingbügelgefäß, ehemals vergoldet, mit Stichblatt und klassischem Muscheldekor. Länge 68cm. Z 2 Gute Qualität mit geringen Altersspuren.
Hischfänger, deutsch oder Österreich um 1750. Volle, mittig leicht gekehlte Rückenklinge mit zweischneidiger Spitze, im ersten Viertel beidseitig qualitätvolle jagdliche Zierätzung, vs. Wildschwein-Hatz, rs. Hirschjagd mit Hund. Messingbügelgefäß mit Stichblatt, Hirschhorngriff mit Knaufkappe. Länge 69cm. Z 2 Gute Qualität. A German or Austrian hunting sword circa 1750
Italienische Ganzmetall-Armbrust Balestrino in besonderer Ausführung. Glatter Stahlbogen mit Sehnenhaken und eingehängter Sehne aus feinem Metalldraht (brüchig). Kantige, hohl gearbeitete Säule aus reich geschnittenem und verziertem Eisen, mittig eingearbeitet der bewegliche Rückholer mit Sehnenkralle, im vorderen Teil Bolzenauflage mit Tunnelvisier. Der Schlosskasten allseitig mit reichhaltigem Reliefdekor an Waffen, Trommeln, Gesichtern und dem Wappenadler von Savoyen. Am Ende des Schlosskastens an Gewindestange eine drehbare, verzierte Flügelschraube mit der sich nach Einhängen der Sehne der Bogen spannen läßt. An der Schaftunterseite angebrachter, nach vorne gerichteter Gürtelhaken (zum Tragen am Gürtel oder Stiefel), eine Marke und bewegliche Abzugsstange mit abklappbarem Sperrstift. Länge circa 27cm, Breite 19cm. Vermutlich sehr gut gefertigte Arbeit im italienischen Stil der Spätrenaissance aus der Zeit des Historismus um 1880. Z 2 Die Miniatur-Armbrüste für adelige Auftraggeber kommen sehr selten vor, und finden sich v.a. in italienischen Museen (u.a. Turin und Mailand) und im Met.Museum of Art New York. A rare miniature crossbow, called balestrino, wrought and engraved iron, Italy probably circa 1880.