Antike Blankwaffen & Schlagwaffen - Edged Weapons
Bidenhänder mit geflammter Klinge - Flamberge, deutsch um 1600. Zweischneidige, versetzt wellenförmig geschliffene sog. geflammte Klinge mit langer Fehlschärfe und seitlichen abwärts gekrümmten, sichelförmigen Parierhaken. Leicht blattförmige Spitze. Breite, abwärts gebogene Parierstange von vierkantigem Querschnitt mit Schlagdekor und schneckenförmigen Endstücken. Beidseitig große Parierringe mit Füllung in Form einer Lilie mit eingerollten Armen. Die wohl originale Griffhilze leicht wurmstichig und mittig abgestuft, beledert, und altem aber brüchigem Aufputz. Großer kannelierter Knauf mit Schlagdekor in Birnenform. Leichte Altersspuren. Länge 182cm. Z 2 gute, alte Qualität.
Bidenhänder mit geflammter Klinge - Flamberge, deutsch um 1600. Zweischneidige, versetzt wellenförmig geschliffene sog. geflammte Klinge mit langer Fehlschärfe und seitlichen, abwärts gekrümmten Parierhaken. Die Parierhaken nicht herausgeschmiedet, sondern sichtbar alt eingesetzt. Breite, abwärts gebogene, blanke Parierstange mit beidseitig zweifachen Parierringen ohne weiteres Dekor. Altes, möglicherweise originales Griffholz mit kannelierter Vertiefung ohne Belederung oder Wicklung. Facettierter Knauf mit Knäufchen. Länge 164cm. Altersspuren, gereinigt. Z 2-
Bidenhänder, deutsch zweite Hälfte 16.Jahrhundert. Gerade, zweischneidige Klinge mit leichtem Mittelgrat und langer Fehlschärfe mit seitlichen kleinen, aufwärts gekrümmten Parierhaken. Die Fehlschärfe mit Liniendekor. Breite, leicht gekrümmte Parierstange von hochrechteckigem Querschnitt mit Doppelliniendekor und schneckenartigen Haken. Beidseitig großer Parierring ohne Füllung. Das möglicherweise originale Griffholz mit Resten von Belederung und Zierbenagelung. Kräftiger, partiell korrodierter Knauf mit Knäufchen. Altersspuren, Länge 160cm. Z 2-3 Anmerkung: Klassische Zeughausqualität wie sie im 16.Jahrhundert gebräuchlich war. Es ist zu vermuten, dass Knauf und Parierstange ursprünglich geschwärzt waren.
Degen der Münchner Stadtwache von Wolfgang Stantler, München um 1600. Zweischneidige, spitz zulaufende Klinge mit Mittelgrat und eingezogener, kantiger Fehlschärfe. Die Fehlschärfe mit feiner Rahmenlinie und beidseitig sauber eingeschlagener Meistermarke "ST" unter Krone. Auf der Rückseite entlang der Rahmenlinie alt eingeschlagene Inventar-Bestempelung "HZ" neben Krone (ehemaliges Haupt-Zeughaus in München). Eisernes Bügelgefäß mit typisch gebogener Parierstange und gerundetem Knäufchen, die originale Brünierung partiell berieben. Originale, seitlich mittig gekehlte Hilze mit feiner Eisendrahtwicklung und Türkenbünden, etwas altersbedingte Gebrauchsspuren. Abgeflachter, seitlich gegrateter Knauf mit abgestuftem Knäufchen. Z 2 Provenienz: ehemals im Bestand des Münchner Zeughauses, danach Sammlung Hans Schedelmann München, 1925 Kunsthandlung Julius Böhler München (Inv.Nr. 38 25), zuletzt in einer süddeutschen Sammlung. Unberührtes Original mit gesicherter Provenienz und besonders guter Fertigungsqualität dieses militärischen Typs in schönem Zustand. Weitere Exemplare dieses Degentyps finden sich noch heute im Bayerischen Armeemuseum Ingolstadt. Vgl. Seitz, Blankwaffen II, Seite 272. Dr. W. Schmid, Alt-Passauer Zünfte, Schwertschmiede, Seite 13/14. Klingenschmied Wolfgang Standler (Stantler bzw. Stäntler), ursprünglich in Passau beheimatet, später nach München übersiedelt, ist mit den Lebensdaten 1554-1622 überliefert. Seine Schmiedemarke geht auf den spanischen Klingenmeister Thomas de Ayala zurück. A rare military sword made by Wolfgang Stantler for the Munich Town Guard circa 1600 in excellent condition.
Degen mit eisengeschnittenem Gefäß im Hochrelief, wohl Niederlande um 1660. Zweischneidige Klinge mit Mittelgrat, zu Beginn schmal kanneliert und mit beidseitigem Messingdekor. Eisengeschnittenes Bügelgefäß, nierenförmiges Stichblatt und Kugelknauf mit figuralem Dekor (Kavallerie, Pikeniere) über punktiertem und gestrichenem Dekor. Qualitätvolle Griffwicklung mit Türkenbünden. Länge 107,5cm. Z 2 Schöne Qualität mit ungewöhnlich hoch gearbeitetem Relief der Figurendarstellungen. In der Sammlung Henk Visser in Wassenaar befanden sich mehrere ähnliche Degen, die heute mehrheitlich im Reichsmuseum Amsterdam sind. Vgl. Katalog Bonhams 28.11.2007, hintere Umschlagseite mit einem Einblick in die Sammlung Visser. Ein weiteres Exemplar dieser Art in der Collection Carl Beck Sursee, Jürg Meier, 2002, Nr. 33.
Degen mit geflammter Klinge, deutsch oder Italien um 1600. Zweischneidige, spitz zulaufende Klinge mit kurzer Mittelkehlung und wellenförmig geschliffenen Schneiden. Die kantige, verzierte Fehlschärfe mit Schmiedemarke in Form eines bekrönten "S" im Schild (der spanischen Art von Toledo). Eisernes Gefäß mit graviertem oder geschlagenem Blattdekor, offenem Griffbügel und s-förmiger Parierstange mit übereinanderliegenden Parierringen, rs. Daumenring. Alte, gedrehte Drahtwicklung aus kombinierten Drähten mit Türkenbünden (in der sächsischen Art). Kannelierter Knauf mit Knäufchen. Länge 102,5cm. Altersspuren, partiell korrodiert, Patina. Z 2-3 Gute Qualität, zu reinigen. Provenienz: aus einer namhaften österreichischen Sammlung. Zu Degen mit geflammten Klingen siehe Müller/Kölling, Europäische Hieb- und Stichwaffen, Seite 209.
Degen mit Silber verziertem Eisengefäß um 1720. Sechsklinge, zu Beginn rhombisch mit feiner Zierätzung. Sogenanntes halbes Gefäß in Eisen mit Griffbügel und vs. Stichblatt, geschwärzt. Die Gefäßteile in Silber inkrustiert mit Floral- und Perlliniendekor entlang der Kanten. Hilze mit Messingdrahtwicklung und Messinggriffringen. Länge 92cm. Patina. Z 2-
Degen mit vergoldetem Prunkgefäß, deutsch um 1750. Hohl gekehlte Dreikantklinge ohne Zier. Eisernes Bügelgefäß mit nierenförmigem Stichblatt, allseitig mit feinem Reliefschnitt, darstellend verschiedene Blüten, Ranken, Trophäen und Putos. Erhabene Stellen poliert, der fein punktierte Untergrund großflächig feuervergoldet. Feine Silberdrahtwicklung mit Türkenbünden. Sehr schöne Fertigungsqualität und Zustand. Länge 92cm. Z 2 Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung.
Degen mit vergoldetem und geschnittenem Gefäß und Spruchklinge, deutsch um 1690. Polierte Sechskantklinge, zunächst gerundet, im Anschluss leicht kanneliert und reich verziert mit Rankendekor auf Goldgrund. Mittig zwischen gewellter Bordüre der Sinnspruch "Achte mich nicht gering - ich bin gute Kling". Allseitig hochwertig gearbeitetes und detailliert geschnittenes Stahlgefäß, in der Tiefe vergoldet mit dunkel patiniertem, erhabenem Zierdekor an verschlungenen Blattranken und Medusenköpfen. Der Griffbügel teilt sich in vorderseitigem Parierring über Stichblatt und Parierstange. Fein gedrehte Silberdrahtwicklung mit Türkenbünden. Sehr gute Qualität in besonderer goldverzierter Ausführung. Länge 84cm. Z 2+ Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung. Vergleichbare Stücke im Bestand des Klingenmuseum Solingen und der Wallace Collection London.
Degen, vermutlich deutsch oder Schweiz 16. Jahrhundert. Zweischneidige, blanke Klinge mit abgeflachtem Mittelgrat und kantiger Fehlschärfe mit Marke "P" im Schild, beidseitig kurze Kehlung mit Inschrift "PIETRO HERNANDEZ" und Klingenzier. Eisernes Gefäß mit beriebener Schwärzung und kannelierter Holzhilze ohne Wicklung, mit Türkenbünden. Waagrecht s-förmige Parierstange mit diamantierter Ziernodi, Parierringen und zweispangigem Griffbügel mit geschwungenem Quersteg, Knauf und Parierstangenknäufchen facettiert. Länge 123cm. Z 2- Möglicherweise zusammengestellt. Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung. Hugo Schneider bildet den vorliegenden Typ in seinem Werk ab: Waffen im Schweizerischen Landesmuseum, Griffwaffen I, Seite 139 Nr. 202.
Deutsch gefasster Säbel, süddeutsch Passau datiert 1563. Volle, gekrümmte Rückenklinge mit abgesetzter, zweischneidiger Spitze (Jelman), rückseitig an der Klingenwurzel datiert "1563", nachfolgend zwischen zwei Bandeaulinien die Initialbuchstaben "L" und "K" ein mittiger Passauer Wolf (gezähnt und in Resten messingtauschiert), eingefasst von je einer Reichsapfelmarke. Das schmiedeeiserne Gefäß aus geschwärztem Flacheisen mit leicht abgebogener Parierstange, Griffbügel mit geschwungenem Faustschutzbügel und massivem Stichblatt, rs. Querspange und Daumenring. Glattes, schlichtes Griffholz mit geschwärztem Leder. Viereckiger, pyramidenförmiger Knauf. Länge 95cm. Schöne Qualität. Z 2 Vgl. Bestand der Veste Coburg, in der sich mindestens zwei Säbel mit solchem Gefäß befinden.
Dusägge, wohl steirisch/Österreich 17. Jahrhundert. Volle gekrümmte Rückenklinge mit abgesetzter zweischneidiger Spitze und schmaler Rückenkehlung. Gefäß mit s-förmiger eiserner Parierstange und vorderseitigem Parierring, rückseitig Querspange mit Fingerbügel. Pyramidenförmiger Knauf in Eisen mit Knäufchen, spätere Lederhilze. Altersspuren. Patina. Länge 85cm. Z 2-3 Ausführung mit Parierring und ohne Faustschutzblatt
Einzelne Originalscheide für einen Bidenhänder, deutsch 16. Jahrhundert. Dunkelbraunes Leder, rückseitig mittig verlaufende Naht. Ortblech aus geschmiedetem Eisenblech, spitz zulaufend. Mundstück seitlich vertieft ausgeschnitten (für die Parierhaken). Breite circa 6,5cm. Gesamtlänge 118cm. Etwas schadhaft, Altersspuren. Z 3 Sehr selten im Markt erhältlich
Eisengeschnittener Degen mit ganzflächig geätzter Klinge, Frankreich um 1690-1700. Sechskantklinge mit beidseitig vollflächig geätztem Floraldekor über vergoldetem Grund. Beidseitig im ersten Viertel Inschrift "Recte Faciendo Neminem Timeas" (Wahlspruch: Tue recht und scheue niemand") im Medaillon. Sehr aufwendig und detailliert gefertiges eisernes Bügelgefäß, der Knauf, der Mittelsteg und das nierenförmige Stichblatt in außergewöhnlich feiner Weise durchbrochen gearbeitet und mit erhabenem Reliefdekor verziert. Der Griffbügel, die Fingerbügel und die Parierstange mit wiederkehrendem Reliefdekor wie die übrigen Bestandteile. Fein gedrehte Silberdrahtwicklung mit Türkenbünden. Sehr gute Qualität in besonderer Eisenschnitt-Ausführung. Länge 89cm. Z 2+ Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung. Vergleichbare Stücke u.a. im Victoria & Albert Museum London, siehe A. North, Schwerter, Seite 20, Nr. 34.
Eisengeschnittener Degen, deutsch oder Italien 17. Jahrhundert. Zweischneidige, blanke Klinge mit Mittelgrat, im ersten Viertel beidseitig gekehlt, einseitig kupfertauschierter Passauer Wolf. Eisengeschnittenes und durchbrochen gearbeitetes Bügelgefäß, das nierenförmige Stichblatt mit Ranken- und Punktdekor, der Rand wulstartig ausgebildet. In gleicher Art verziert der Steg, Bügel und Knauf. Kombinierte Griffwicklung mit Türkenbünden. Länge 104cm. Z 2
Eisengeschnittener Degen, deutsch oder Italien um 1660. Schlanke rhombische Klinge mit beidseitiger, kurzer Kehlung und eingeschlagener Inschrift "INRI MARIA" und Klingenzier sowie auf der Rückseite ein Name (wohl "INNIES MURIO"). Aufwendig und detailliert geschnittenes und graviertes Gefäß mit leicht s-förmiger Parierstange und abgestuften Knäufchen, vs. Parierring und asymmetrischem, muschelförmigem Stichblatt. Das Gefäß allseitig mit profiliertem Floraldekor und in der Tiefe gearbeitetem Punkt- und Noppendekor. Fein gedrehte Eisendrahtwicklung mit Türkenbünden. Sehr gute Qualität in besonderer Eisenschnitt-Ausführung. Länge 106cm. Z 2 Provenienz: aus einer namhaften süddeutschen Sammlung. Vergleichbare Stücke u.a. in der Wallace Collection, Catalogue Volume II, Plate 127, Nr. A683.